FH OÖ Studie: Computerspielen oder sportliche Aktivitäten nach Lernen?

16. Februar 2016 - 9:01

Sport unmittelbar nach dem Lernen fördert die Merkfähigkeit, Computerspielen vermindert sie.


Die Studie von FH-Prof. Ing. Mag. Dr. Harald Kindermann wird in der international renommierten Fachzeitschrift Cognitive Systems Research erscheinen.

Eine Forschergruppe rund um FH-Prof. Dr. Harald Kindermann von der FH OÖ Fakultät für Management, Campus Steyr hat anhand eines wissenschaftlichen Experiments nachgewiesen, dass bei SchülerInnen und Studierenden sportliche Aktivitäten, die unmittelbar nach einer Lernphase ausgeübt werden, die Merkfähigkeit deutlich verbessern. Im Gegensatz dazu vermindert Computerspielen das Behalten des eben gelernten Lerninhaltes. Die Ergebnisse der Studie werden in der international renommierten Fachzeitschrift Cognitive Systems Research erscheinen.

Der Alltag von Schülern und Studierenden ist von oft notwendigen Lernaktivitäten geprägt. Nach einer solchen Lernphase kommt in der Regel das Bedürfnis nach Erholung auf. In der heutigen Zeit entspannen sich viele Jugendliche, indem sie am Computer oder an einer Konsole spielen oder beim Fernsehen. Entspannung im Rahmen einer sportlichen Aktivität wird vergleichsweise selten gesucht.

So hat nun eine Forschergruppe nachgewiesen, dass sportliche Aktivitäten, die unmittelbar nach einer Lernphase ausgeübt werden, die Merkfähigkeit deutlich verbessern. Im Gegensatz dazu vermindert Computerspielen das Behalten des eben gelernten Lerninhaltes.

Die Idee, Auswirkungen von Freizeitaktivitäten auf die Merkfähigkeit zu erforschen, hatte FH-Prof. Dr. Harald Kindermann von der FH Oberösterreich, Campus Steyr, aufgrund seiner Wahrnehmung, dass sich Jugendliche in ihrer Freizeit immer weniger bewegen, ein Umstand, der ihn sehr nachdenklich stimmt.

Aus diesem Grund konzipierte er ein wissenschaftliches Experiment, welches in Kooperation mit dem Neurologen Dr. med. Andrija Javor vom Institut für Sinnes- und Sprachneurologie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder und Prof. Dr. Dipl. Psych. Martin Reuter, Leiter des Instituts für Differentielle und Biologische Psychologie an der Rheinische Friedrich - Wilhelms – Universität in Bonn, abgewickelt wurde. Auf Basis der Messung des Stresshormons Kortisol im Speichel der Probanden und unter Anwendung eines international anerkannten Lern- und Merkfähigkeitstests, konnten deutliche Unterschiede in der Merkfähigkeit nachgewiesen werden, welche auf die gewählten Tätigkeiten nach einer Lernphase zurückzuführen sind.

Wieder einmal mehr verdeutlichen diese Ergebnisse, wie wichtig sportliche Betätigung ist. „Dass Sport für die körperliche Gesundheit und für das Wohlbefinden wichtig ist, ist ohnehin hinlänglich bekannt. Unmittelbare Auswirkungen auf die Merkfähigkeit und damit auf den Lernerfolg, konnten aber bis dato noch nicht in diesem Umfang nachgewiesen werden“, konstatiert Kindermann. Die Frage, wie ein Konsumentenverhaltensforscher, der sich schwerpunktmäßig auf Werbewirkung und Entscheidungsverhalten konzentriert, auf dieses Thema kommt, antwortet er: „Die für das Lernen wichtigen theoretischen Hintergründe sind die gleichen, die auch bei Werbemaßnahmen wirken. Somit ist es naheliegend, sich auch mit diesem, gesellschaftspolitisch äußerst wichtigen Thema, zu beschäftigen.“

Quelle: Aussendung FH OÖ, Bild copyright FH OÖ

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