Bildungsforscher für Verlängerung der Oberstufen-Realgymnasien um ein Jahr

1. Februar 2016 - 15:00

Mit einer Verlängerung der Oberstufen-Realgymnasien (BORG) um ein Jahr sollte laut dem Bildungsforscher Günter Haider dem schlechteren Abschneiden dieser Schulform bei der Zentralmatura 2015 begegnet werden. Außerdem fordert der Experte im "Standard" eine eingehende Überprüfung der im Vorjahr erhobenen Unterschiede im Abschneiden hinsichtlich Geschlecht und Bundesland.

Zwischen der achtjährigen AHS-Langform und den vierjährigen BORG "klaffen enorme Leistungslücken", so der Bildungsforscher von der Universität Salzburg. Da die Landesschulräte und das Bildungsministerium detaillierte Daten nicht herausgeben würden, könne er das nur für zwei Bundesländer belegen: In Salzburg stünden 8,5 Prozent Mathematik-Fünfern beim schriftlichen Termin an den AHS-Langformen rund 24 Prozent in BORG gegenüber. In Kärnten liegen die achtjährigen Gymnasien bei neun Prozent, während es an den BORG 28 Prozent negative Noten hagelte. In Englisch stünden im südlichsten Bundesland 23 Prozent Fünfern an BORG lediglich sieben Prozent an achtjährigen AHS gegenüber. Angesichts dessen plädiert Haider für eine Verlängerung der BORG von vier auf fünf Jahre.

Große Geschlechterunterschiede

Überrascht zeigt sich der Ex-Chef des für die Konzeption und Durchführung der Zentralmatura zuständigen Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) gegenüber dem "Standard" auch von den Geschlechterunterschieden. So gab es in Englisch österreichweit für 6,9 Prozent der Maturantinnen eine negative Note, demgegenüber schnitten nur 4,3 Prozent der Maturanten negativ ab. Das sei ungewöhnlich, da bei der Erhebung der Bildungsstandards in der achten Schulstufe Mädchen im Durchschnitt bessere Resultate erzielen.

Mit den Unterschieden in Mathematik, wo 12,6 Prozent der Mädchen und 7,6 Prozent der Buben schriftlich negativ waren, dürfe man sich ebenfalls nicht zufriedengeben. Zu denken würden auch die teilweise großen Differenzen im Abschneiden zwischen den Bundesländern geben. Am auffälligsten ist das in Vorarlberg, wo in Englisch 7,3 Prozent der Mädchen und nur 2,4 Prozent der Buben scheiterten.

(APA/red, Bild APA/Techt)

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