Uni Wien Studie: Sport hilft Krankheitskosten sparen

26. Januar 2016 - 14:29

Durch sportliche Aktivitäten wurden im Jahr 2013 rund 712 Millionen Euro an Krankheitskosten vermieden - fast dreimal so viel wie im Jahr 1998, als die Einsparung 265 Millionen betrug. Das ergab eine Studie des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Wien. Vor allem die zunehmende Zahl der sogenannten Zivilisationskrankheiten könnten durch präventive Sportausübung eingedämmt werden.


Größter Faktor bei vermiedenen Kosten: Diabetes mellitus Typ II

Besonders wirksam sei Sport - dabei geht es nicht um Leistungs-, sondern um Breitensport und körperliche Aktivitäten im Alltag - in der Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-II-Diabetes, Krebs und Rückenschmerzen, hielten Otmar Weiß, Leiter der Abteilung Sportsoziologie am Institut für Sportwissenschaften, und sein Team in der Studie fest. "Die Begründung für die beinahe Verdreifachung der Einsparungen liegt im Wesentlichen darin, dass in den letzten 15 Jahren die Kosten für die Behandlung von Zivilisationskrankheiten (Bewegungsmangelkrankheiten) enorm gestiegen sind", erklärten die Sportwissenschafter.

1.110 Millionen Euro an Krankheitskosten wurden den Berechnungen zufolge 2013 durch sportliche Aktivität vermieden. Nicht berücksichtigt sind in dieser Zahl Kosten, die durch Sportunfälle entstehen. Der größte Anteil bei den vermiedenen Kosten entfiel mit 370 Millionen Euro auf Diabetes mellitus Typ II, gefolgt von Erkrankungen des Kreislaufsystems mit 311 Millionen und Rückenschmerzen mit 160 Millionen Euro. 15 Jahre davor lagen die vermiedenen Kosten für Rückenschmerzen noch bei 143 Millionen Euro und jene für Kreislaufkrankheiten bei 233 Millionen. Bei Diabetes machten die "eingesparten" Kosten 1998 nur einen Bruchteil jener von 2013 aus, nämlich 54 Millionen Euro. Insgesamt eruierten die Studienautoren für 1998 vermiedene Kosten in der Höhe von 567 Millionen Euro.

Kosten durch Sportunfälle

Demgegenüber stehen die Kosten, die durch Sportunfälle entstehen. 302 Millionen waren es laut der Studie im Jahr 1998 und 398 Millionen Euro 15 Jahre später. Viel größer ist die Differenz bei der Zahl der Verletzten und Toten: 98.600 im Jahr 1998, 194.300 im Jahr 2013. Der für Laien überraschend große Unterschied ist laut Otmar Weiß vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen. "Die Zahl der Menschen, die Sport treiben, ist gestiegen. Und die Dokumentation der Unfälle hat sich verbessert. Wir verfügen jetzt über eine bessere Datenlage. Aber auch 1998 war die Annäherung relativ gut", sagte der Sportwissenschafter zur APA.

Dass die Kosten für Sportunfälle nicht im selben Maß gestiegen ist wie die Zahl der Verletzten, führt Weiß unter anderem auf bessere Vorbeugung und Ausrüstung zurück. "Aus diesem Grund sind die Verletzungen weniger schwer." Das schlägt sich in den Kosten deutlich nieder. Durchschnittlich 3.050 Euro pro Sportunfall bzw. -verletzung waren es 1998, im Jahr 2013 "nur" noch 2.050 Euro.

(APA/red, Bild APA)

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