Leistungsvereinbarungen: Größte und kleinste Uni mit wesentlich mehr Budget

5. Januar 2016 - 9:42

In der neuen Leistungsvereinbarungsperiode 2016 bis 2018 verzeichnen mit der Donau-Uni Krems (DUK) sowie der Uni Wien sowohl die kleinste als auch die größte Uni im Vergleich hohe Budgetsteigerungen. Im Schnitt wuchs das Budget der Universitäten (ohne Bau- und Medizinkosten) um 6,8 Prozent gegenüber der vorangegangenen Periode 2013 bis 2015, zeigt eine Aufstellung des Wissenschaftsministeriums.

Die DUK kommt aufgrund des Aufbaus ihrer neuen PhD-Programme auf ein Plus von fast 20 Prozent, läuft dabei aber ein wenig außer Konkurrenz: Einerseits darf sie anders als die anderen Unis nicht an der Ausschüttung späterer Hochschulraum-Strukturmittel teilnehmen, andererseits ist sie mit einer Gesamt-Ausschüttung von 30,2 Mio. Euro über die drei Jahre die mit Abstand geringstdotierte Uni - wodurch sich die absolute Steigerung um fünf Mio. Euro prozentuell höher niederschlägt.

Angewandte, Meduni und Uni Wien profitieren

Hohe Zuwächse verzeichneten auch die Universität für Angewandte Kunst (neun Prozent auf 114 Mio. Euro), die Medizin-Uni Wien (8,3 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro) und die Uni Wien (acht Prozent auf 1,21 Mrd. Euro). Angewandte und Uni Wien profitierten dabei vor allem von einer überdurchschnittlichen Steigerung der Zahl der prüfungsaktiven Studenten bzw. der Studienabschlüsse. Das höhere Plus der Medizin-Uni Wien ist zu einem guten Teil auf die höheren Ärztekosten zurückzuführen, die hier voll vom Bund getragen werden. Deutlich geringere Steigerungen als im Schnitt weisen die Medizin-Uni Graz (3,5 Prozent auf 344 Mio. Euro) sowie die Uni Klagenfurt (4,8 Prozent auf 168 Mio. Euro) auf.

Etwas anders sieht die Statistik aus, wenn man die Kosten für Bau- bzw. Sanierungsvorhaben sowie das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz an den Medizin-Unis und die Aufwendungen für die Medizinische Fakultät an der Uni Linz berücksichtigt. Dann kämen die Medizin-Uni Graz bzw. die Angewandte aufgrund von Baumaßnahmen auf die höchste Steigerung, gefolgt von der Donau-Uni und der Uni Linz (Kosten für Medizin-Fakultät).

Die Vorgabe des Finanzministeriums zur "Effizienzhebung" in der Höhe von insgesamt 300 Mio. Euro wurde von den Unis mit 313 Mio. Euro übererfüllt: Die Hochschulen mussten dabei Ausgaben umschichten - was sie durch Einsparmaßnahmen hereinholten, durften sie in voller Höhe an anderer Stelle einsetzen.

In den Leistungsvereinbarungen wurde etwa für die Uni Wien ein Pfad zur Etablierung einer islamisch-theologischen Ausbildung festgelegt. An der Technischen Universität (TU) Wien wird am Atominstitut bis 2018 ein Physikcluster fertiggestellt, an der Universität für Bodenkultur ein Wasserbaulabor realisiert. In Graz werden diverse Kooperationsprojekte der einzelnen Unis wie BioTechMed (Uni Graz, TU Graz, Medizin-Uni Graz) bzw. NAWI Graz (Uni Graz und TU Graz) ausgebaut. An der Uni Klagenfurt soll ein "One-To-One-Mentoring-Programm" für ausgewählte Nachwuchswissenschafter realisieret werden.

"Wir haben an den Universitäten kein Sparpaket realisiert, sondern jede der 22 Universitäten hat Budgetsteigerungen", betonte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Man müsse mit den vom Steuerzahler zur Verfügung gestellten Ressourcen effizient umgehen: "Ich kann nicht Beliebigkeit dadurch herstellen, indem ich sage, für jeden alles." Bei den Verhandlungen mit den Unis habe man "gezielt auf Strukturschärfungen, Effizienzsteigerungen und Profilbildung gesetzt".

(APA/red, Bild Suzy Stöckl)

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