OECD ändert Einstufung: Österreich mit "Akademikerquote" von 30 Prozent

24. November 2015 - 13:43

Durch eine erstmals wirksame Änderung der Einstufung von Ausbildungen wird Österreich zumindest in der OECD-Statistik fast zum Land der Akademiker: Laut der nun präsentierten Studie "Bildung auf einen Blick" kommt Österreich deshalb auf eine "Akademikerquote" von 30 Prozent (OECD-Schnitt: 34 Prozent). Ohne die Änderung läge der Anteil der Personen mit Tertiärabschluss bei etwa 20 Prozent.

Durch die sogenannte neue "ISCED 2011"-Einteilung werden vor allem die vierten und fünften Jahrgänge der berufsbildenden höheren Schulen (BHS) sowie Aufbaulehrgänge zu "kurzen tertiären Bildungsprogrammen" (die ebenfalls inkludierten Kollegs, Werkmeister- und Meisterschulen fielen schon bisher in den Tertiärbereich, Anm.). Als weitere tertiäre Kategorien wertet die OECD Bachelor-, Master (inklusive Diplom-) und Doktoratprogramme.

Österreich profitiert von der Umstellung

Durch die Umstellung hat Österreich in Sachen Tertiärabschlussquote überdurchschnittlich profitiert: So weisen 15 Prozent der 25- bis 64-Jährigen in Österreich als höchsten Abschluss einen solchen tertiären Kurz-Abschluss auf (OECD-Schnitt: acht Prozent), zwei Prozent verfügen über einen (hierzulande noch recht jungen) Bachelor-Abschluss (OECD: 15 Prozent), elf Prozent über einen Master- bzw. Diplomabschluss (OECD: ebenfalls elf Prozent) und ein Prozent über ein Doktorat (OECD: ebenfalls ein Prozent).

Für die künftige Entwicklung etwas aussagekräftiger sind die aktuellen Anfängerquoten: Insgesamt beginnen in Österreich derzeit 74 Prozent eines Altersjahrgangs ein Studium im Tertiärbereich (OECD: 67 Prozent). Hier liegt Österreich im Kurzstudien-Bereich mit 35 Prozent (OECD: 18 Prozent) deutlich über dem OECD-Schnitt, im Bachelor-Bereich mit 45 Prozent (OECD: 57 Prozent) darunter, im Diplom- bzw. Masterbereich mit 28 Prozent (OECD: 22 Prozent) sowie im Doktoratbereich mit vier Prozent (OECD: 2,5 Prozent) leicht darüber.

Bachelor-Abschluss am Jobmarkt wenig wert

Bemerkenswert sind die Ergebnisse, wenn man sie mit den Arbeitsmarktchancen vergleicht: Erwachsene mit dem Abschluss einer tertiären Kurzausbildung haben sogar bessere Jobaussichten als jene mit Bachelor-Abschluss - sie kommen mit 84 Prozent auf eine um sieben Prozentpunkte höhere Beschäftigungsquote. Am höchsten sind mit 89 bzw. 88 Prozent allerdings die Jobquoten der 25- bis 64-jährigen Diplom- bzw. Master- und Doktoratstudenten.

Damit ist die Differenz bei den Beschäftigungsaussichten zwischen Bachelor- und Masterabsolventen mit zwölf Prozentpunkten am zweithöchsten in der gesamten OECD. Anders als in den meisten anderen OECD-Ländern bringt der Abschluss eines Doktoratstudiums dagegen keine weitere Verbesserung der Jobchancen.

(APA/red, Bild APA)

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