Uni-Räte: Vergütungen von bis 36.000 Euro jährlich

16. Juli 2015 - 7:57

Die Tätigkeit als Uni-Rat an einer österreichischen Hochschule kann entweder finanziell unbedankt oder recht lukrativ sein. An der Medizin-Uni Innsbruck gab es 2014 für den Rats-Vorsitz 36.000 Euro, ein einfaches Mitglied kam im Schnitt auf 21.000 Euro. An der Wirtschaftsuniversität (WU) arbeiten die Räte dagegen gratis, wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen zeigt.

Die Universitätsräte setzen sich je zur Hälfte aus von der Regierung bestellten und vom jeweiligen Senat bestimmten Mitgliedern zusammen (plus einem weiteren Mitglied, das anschließend einvernehmlich bestimmt wird). Zu ihren Aufgaben gehören etwa die Genehmigung von Entwicklungsplan, Organisationsplan, Budgetvoranschlag und Leistungsvereinbarungsentwurf der Uni sowie die Wahl (und Abberufung) der Rektoratsmitglieder. Die Räte können aus fünf, sieben oder neun Mitgliedern bestehen - ihre Vergütung legen sie selbst fest.

Wie aus der Anfragebeantwortung des Wissenschaftsministeriums hervorgeht, ist die Uni-Rats-Funktion auch an der Musik-Uni Wien lukrativ, wo der Vorsitz mit jährlich 24.000 Euro und die "einfache" Mitgliedschaft mit 18.000 Euro dotiert ist. An der Universität für Bodenkultur (Boku), der Uni Innsbruck und der Medizin-Uni Wien gibt es 18.000 Euro für den Vorsitz und 12.000 Euro für die einfache Rats-Tätigkeit - für jede wahrgenommene Sitzung kommen an der Boku nochmals 250 Euro dazu.

Lediglich Sitzungsgelder an der TU Wien

Am anderen Ende des Spektrums findet sich neben den ehrenamtlichen WU-Räten die TU Wien, wo es für die Mitglieder lediglich ein Sitzungsgeld von 300 Euro gibt und die Vorsitzführung bzw. Stellvertretung mit je 1.500 Euro vergütet wird. Keine Pauschalvergütung für Räte gibt es auch an der Uni Klagenfurt - dafür umgekehrt das höchste Sitzungsgeld mit 1.400 Euro für den Vorsitz und 700 für die einfachen Mitglieder pro wahrgenommener Sitzung.

An der größten Uni des Landes, der Uni Wien, gibt es jährlich 12.000 Euro für den Rats-Vorsitz und 7.200 für die einfache Mitgliedschaft sowie 200 Euro pro Sitzung. Für eine vergleichsweise geringe finanzielle Entschädigung arbeitet man an der zweitgrößten heimischen Uni, der Uni Graz: Dort erhält der Rats-Vorsitz 7.200 Euro pro Jahr, die einfachen Mitglieder 4.800 Euro, Sitzungsgelder gibt es keine.

Neben den Vergütungen wurden auch unter anderem die Reise- und Unterbringungskosten für die Rats-Mitglieder abgefragt: Hier fällt die Medizin-Uni Wien aus dem Rahmen: Sie wendete dafür trotz eines nur fünfköpfigen Rats seit März 2013 rund 91.000 Euro auf - ein Rats-Mitglied ist ein an einer US-Uni beschäftigter Wissenschafter. Auch die Medizin-Uni Innsbruck kommt für ihren siebenköpfigen Rat auf knapp 60.000 Euro Reise- und Unterbringungskosten. Die meisten Unis bleiben dagegen unter 10.000 Euro. Je nach Uni fielen seit März 2013 zwischen neun und 18 Sitzungen des Rats an.

Änderungen bei den Vergütungen könnte die derzeit in Begutachtung befindliche Novelle des Universitätsgesetzes (UG) bringen. Auch diese sieht vor, dass die Räte ihre Vergütungen selbst bestimmen - der Wissenschaftsminister hat allerdings per Verordnung Höchstgrenzen festzulegen.

(APA/red)

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.