Lehrerausbildung: Auch an Unis weniger Studienanfänger

9. Juni 2015 - 17:20

Die neue Lehrerausbildung hat offenbar auch an den Unis zu einem Rückgang an Studienanfängern geführt. Laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung durch Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) wurden im Wintersemester 2014/15 nur mehr 8.100 Unterrichtsfächer (Erst- und Zweitfach zusammen, Anm.) begonnen. Das sind um 3.500 bzw. 2.400 weniger als 2013/14 bzw. 2012/13.

Die Zahl der begonnenen ordentlichen Lehramtsstudien sank dementsprechend auf knapp 4.100 (ein Lehramtsstudium besteht im Regelfall aus zwei Unterrichtsfächern, Anm.). Im Wintersemester 2013/14 wurden noch 5.600 Lehramtsstudien begonnen, 2012/13 waren es 5.000.

An den Unis bringt die neue Lehrerausbildung einerseits Aufnahmetests und andererseits die Umstellung der Studien auf die Bachelor- und Masterstruktur. Die Umstellung ist allerdings noch nicht an allen Universitäten vollständig implementiert: An den Unis Salzburg und Linz sowie der Technischen Universität (TU) Wien gab es im laufenden Studienjahr noch keine Aufnahmeverfahren. Andere Unis haben wiederum noch nicht auf das Bachelor- bzw. Mastersystem umgestellt. Die Umwandlung muss bis 2016/17 abgeschlossen sein.

Weniger Studienwerber an PH

Zuletzt hatten auch die Pädagogischen Hochschulen (PH) über eine rückläufige Zahl an Studienwerbern berichtet. An der PH Salzburg waren Mitte Mai erst 69 Anmeldungen für 120 bis 150 Plätze eingegangen. An PH gibt es zwar schon seit jeher Aufnahmeprüfungen, allerdings verlängert sich das Studium durch die neue Ausbildung von sechs Semestern für den Bachelor-Abschluss und damit gleichzeitig zum "fertigen" Lehrer auf acht Semester bis zum Bachelor und zehn Semester bis zum vollwertigen Lehrer. Grund für das Auseinanderfallen: Laut neuem Dienstrecht dürfen zwar schon Bachelor-Absolventen unterrichten, müssen sich aber verpflichten, innerhalb von fünf Jahren einen Master-Abschluss zu machen.

An den Unis verlängert sich umgekehrt zwar die Studienzeit nicht allzu stark (derzeit neun Semester im Diplomstudium), allerdings sind hier die Aufnahmeverfahren neu. Diese sind recht unterschiedlich ausgestaltet: An den meisten Unis musste ein mehrstufiges Verfahren mit einem Test am Ende absolviert werden, dessen Bestehen Voraussetzung für die Inskription war. An der größten Lehrerausbildungsstätte, der Uni Wien, konnte man dagegen unabhängig vom Testergebnis das Studium beginnen - wer zu wenig Punkte erreichte, musste nur den Umweg über ein zusätzliches Informations- und Beratungsgespräch gehen.

Nicht verändert hat sich in den vergangenen Jahren die Geschlechterquote: Rund 65 Prozent der Studienanfänger sind Frauen. Beliebtestes Fach ist nach wie vor Englisch, gefolgt von Geschichte, Deutsch und Psychologie/Philosophie.

(APA/red, Bild APA/Hochmuth)

 

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