Österreichisches Lateinamerika-Institut feiert 50-jähriges Bestehen

26. Mai 2015 - 18:53

Das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI) feiert in Wien sein 50-jähriges Bestehen. Der 29. Mai steht ganz im Zeichen des LAI-Jubiläums - mit einem Festakt, Expertendiskussionen, Kunsthandwerk und viel Latino-Musik.

Das LAI ist mit seinem vielfältigen Informations-, Bildungs- und Kulturangebot aus dem österreichischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Es sieht sich selbst als Koordinationsplattform für Spracherwerb und Kulturaustausch zwischen Österreich und den Staaten Lateinamerikas. "50 Jahre Lateinamerika-Institut bedeuten über 50.000 Sprachkursteilnehmer, über 500 Kulturveranstaltungen und Ausbildung von über 150 Lateinamerikanisten", heißt es in einer Aussendung des Instituts.

1965 wurde das Kulturzentrum als gemeinnütziger Verein gegründet. Das LAI ist der größte Bildungsanbieter für Spanisch- und Portugiesischkurse in Wien sowie Veranstalter von Ausstellungen und Buchpräsentationen im Lateinamerika-Kontext. Mit Förderungen von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium, Österreichischer Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und Stadt Wien werden Projekte unterstützt. In Kooperation mit der Universität Wien wird der "Universitätslehrgang Interdisziplinäre Lateinamerika-Studien (MA)" durchgeführt, als einziges akademisches Spezialangebot dieser Art in Österreich.

Fiesta den ganzen Tag

Grund genug für das LAI, einen ganzen Tag lang gehörig zu feiern. Es beginnt am Vormittag (9:30 Uhr) mit einem Festakt in der Diplomatischen Akademie, bei dem Grußbotschaften von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verlesen werden, begleitet von einer Tanz-Performance von "nadaproductions". Zu Mittag präsentieren die Botschaften regionale Spezialitäten und Kunsthandwerk im "Mercado Latino", mit musikalischer Umrahmung durch das Austrolatin Orchester.

Diskussionen widmen sich am Nachmittag den Themen "Lateinamerikas neue Rolle und die Auswirkungen auf Europa und Österreich" sowie "Wirtschaft, Ressourcen und Umwelt". Im Lichte der wirtschaftlichen und politischen Dynamik einiger Länder des Kontinents sollen die Bindungen zu den EU-Staaten beleuchtet werden. Einnahmen aus Rohstoffexporten eröffnen neue Möglichkeiten für eine Stabilisierung der Demokratie und Partizipation vernachlässigter Bevölkerungsgruppen.

Der Ökonom Alberto Acosta, der Politologe Ulrich Brand, die Historiker Gerhard Drekonja und Ursula Prutsch und die Grün-Europaparlamentarierin Ulrike Lunacek diskutieren mit Vertretern österreichischer Firmen. Acosta war als Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors maßgeblich an der Integration des "Buen vivir" in die Verfassung des Andenstaates beteiligt und gehörte bis 2008 als Energie- und Bergbauminister der Regierung in Quito an.

Am Abend gibt der Wiener Bürgermeister im Rathauskeller einen Empfang (18.30 Uhr). Für Musik sorgt Liedermacher Andrés Stagnaro aus Uruguay. Mit Latino-Musik soll es bis in die Nacht hineingehen - bei einer Fiesta Latina im "Fania Live" (U-Bahn-Bögen 22/23). Die Band Fusión Latina spielt auf, als Hauptpreis einer Tombola wird eine Sprachreise verlost.

Führungswechsel zu Jahresbeginn

An der Spitze des Lateinamerika-Instituts wurde zu Jahresbeginn ein Führungswechsel eingeleitet. Die Leitung ist und bleibt weiblich: Der langjährigen Geschäftsführerin Stefanie Reinberg stehen seit 1. Jänner Andrea Eberl und Petra Kreinecker zur Seite, mit 1. Juli übernimmt das Duo Eberl-Kreinecker die Zügel, Reinberg wechselt in den Ruhestand und zugleich in den LAI-Vorstand. Eberl kommt aus der Geschäftsführung des Hilfswerk Austria, Kreinecker aus der Leitung der Forschungsorganisation OIKODROM.

In den kommenden Jahren sieht sich das LAI als Kompetenzzentrum vor große Herausforderungen gestellt, rechnet aber auch mit Engpässen bei den Ressourcen und öffentlichen Fördermitteln. Wissenschaftliche Projekte kommen oft mangels geeigneter Zwischenfinanzierung nicht mehr zustande. Es wird angestrebt, die lateinamerikanische Community und ihre Kultur in Österreich noch sichtbarer zu machen, die Sprachvermittlung zu modernisieren, auch im Online-Bereich, und mehr internationales Lehrpersonal für den Universitäts-Lehrgang zu gewinnen.

(APA/red)

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