Vienna International School bekommt weniger Förderung

19. Mai 2015 - 14:29

Die Vienna International School (VIS) in Wien-Donaustadt soll künftig geringere Förderungen vom Bund erhalten. Das hat der Ministerrat beschlossen. Die Zuschüsse sollen außerdem nicht mehr direkt an die Schule, sondern an eine internationale Organisation fließen. Statt wie bisher rund fünf Mio. Euro pro Jahr sollen 2016 acht, 2017 drei und ab 2018 zwei Mio. Euro bezahlt werden.

Über dieses Vorhaben muss allerdings noch mit den in der UNO-City angesiedelten Organisationen, allen voran die UNO, verhandelt werden. Konkret heißt es, dass ein "Abkommen zwischen der Republik Österreich und den Vereinten Nationen, der IAEO, der UNIDO und der CTBTO über einen direkt an eine der im Vienna International Centre angesiedelten Internationalen Organisationen zu zahlenden Bildungsbeitrag in Aussicht genommen wird".

Privatschule mit internationalem Lehrplan

Die VIS ist eine in unmittelbarer Nähe zur UNO-City gelegene Privatschule mit internationalem Lehrplan. Rund 55 Prozent der Schüler kommen aus Familien von UNO-Mitarbeitern, weitere 35 Prozent aus Familien von Mitarbeitern anderer internationaler Organisationen bzw. Diplomaten.

Für die Vereinten Nationen ist das Vorhandensein einer Schule für die Kinder ihrer Mitarbeiter ein wichtiger Faktor für die Ansiedlung eines UNO-Standorts. Daher schlossen sie Verträge mit dem Bund zur Förderung der Schule - der letzte ist allerdings im Juli 2014 ausgelaufen. Demnach hat die VIS mit ihren 1.400 Schülern 5,1 Mio. Euro erhalten. Außerdem stellt der Bund der Schule Gebäude und Grundstück unentgeltlich zur Verfügung, was weitere rund 2,5 Mio. Euro ausmacht.

Kritik daran kam vor allem von Oppositionsparteien: Einerseits würden mit den direkt an die Schule ausbezahlten Fördermitteln auch Kinder von Nicht-UNO-Mitarbeitern finanziert, andererseits andere internationale Schulen mit ähnlichem Angebot benachteiligt.

Potenzielle neue Lösung "besser als nichts"

Künftig soll das Geld nicht mehr direkt an die Schule überwiesen werden, sondern an eine in der UNO-City beheimatete internationale Organisation. Diese kann dann entscheiden, an welche Schule sie dieses dann weitergibt. Zuletzt hatte die UNO allerdings immer wieder für die benachbarte VIS Partei ergriffen - sogar Generalsekretär Ban Ki-moon hatte sich im Vorjahr eingeschaltet. Der erhöhte Betrag für das Jahr 2016 soll das vom alten Vertrag nicht mehr erfasste Jahr 2015 kompensieren.

Für die VIS ist der neue Beitrag eine "Minimalvariante", hieß es in einer Aussendung. "Die potenzielle neue Lösung ist besser als gar nichts. Wir sehen ein, dass in Zeiten angespannter Budgets überall gespart werden muss und werden unseren Beitrag dazu leisten", so Direktor Peter Murphy. Die Schule argumentierte damit, dass bei einem Wegfall von Förderungen das Schulgeld erhöht werden muss. Dieses ist je nach Schulstufe unterschiedlich und liegt bei durchschnittlich 12.300 Euro pro Jahr.

(APA/red, Bild APA/Hochmuth)

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