Der Kommunistische StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-LiLi) geht ohne ausgewiesene Spitzenkandidaten in die Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 19. bis 21. Mai. Als "ÖffentlichkeitsarbeiterInnen" würden verschiedene Personen auftreten, so etwa Tina Sanders und Philipp Jung, hieß es in einer Aussendung. Wahlslogan der Fraktion: "Über die Verhältnisse leben".
Im Online-Auftritt positioniert sich der KSV-LiLi vor allem gegen die Zunahme des Leistungsdrucks an Universitäten und spricht die wachsenden Probleme im Bezug auf die Finanzierbarkeit eines Studiums sowie die zunehmend wirtschaftliche Prägung der Hochschulen an. "Die Universität, die noch vor 10 Jahren begrenzten Freiraum für kritische und nicht zweckgebundene Wissenschaft geboten hatte, erscheint heutzutage geradezu als Utopie", heißt es dort.
ÖH als "gesellschaftspolitische Akteurin"
Man begreife die ÖH als "gesellschaftspolitische Akteurin" und stehe daher "für die exzessive Überschreitung des allgemeinpolitischen Mandats", erklärt Philipp Jung, der Geschichte an der Uni Wien studiert. "Während Hochschulen entdemokratisiert und den Marktinteressen unterworfen wurden, leiden Studierende unter Konkurrenzzwang, Prekarisierung und Leistungsterror", so Sanders, Politikwissenschafts-Studentin an der Uni Wien.
Wie schon seit einigen Jahren kandidieren auch heuer zwei kommunistische Studentenverbänden unter ähnlichen Namen. Im Zuge eines KP-internen Richtungsstreits hatte sich der Kommunistische StudentInnenverband (KSV) in einen mit der Bundes-KP sympathisierenden und einen KP-kritischen Teil gespalten: Die Kritiker kandidierten in den meisten Fällen als KSV bzw. KSV & KJÖ, die KP-nahen Studenten als KSV-Linke Liste (KSV LiLi). Der Namensstreit beschäftigte mehrere Gerichtsinstanzen und auch die Wahlkommissionen.
Der KSV-LiLi verfügt derzeit über ein Mandat in der ÖH-Bundesvertretung. Außerdem stellt er zusammen mit dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) den ÖH-Vorsitz an der Uni Wien.
(APA/red, Bild APA)
