ÖH-Wahl - VSStÖ: "Her mit dem ganzen Leben!"

25. März 2015 - 9:23

Mit den Themen teures Wohnen und Anpassung der Studienbeihilfen sowie der Forderung nach besserer Vereinbarkeit von Studium und Arbeit geht der Verband Sozialistischer Student_innen (VSStÖ) in den Wahlkampf zur HochschülerInnenschaft (ÖH; 19. bis 21. Mai). Spitzenkandidatin ist die 24-jährige Wienerin Lucia Grabetz. Als Wahlziel nannte sie 20 Prozent der Stimmen (2013: 17 Prozent).

Unter dem Slogan "Her mit dem ganzen Leben!" will der VSStÖ darauf hinweisen, wie schwierig es aktuell ist, einigermaßen sorgenfrei zu studieren, hieß es bei einer Pressekonferenz. Grabetz war von Juni 2013 bis Oktober 2014 Vorsitzende der HochschülerInnenschaft an der Universität Wien. In ihrer anschließenden Tätigkeit im Sozialreferat der ÖH-Bundesvertretung sei sie mit Studenten in Kontakt gekommen, die mit Mietrückständen zu kämpfen haben oder Kautionen oder Heizkosten nicht bezahlen können. Auch Studentenheime seien mittlerweile teuer: Der VSStÖ fordert daher die Wiedereinführung der Heimbeihilfe und einen vereinfachten Zugang zur Wohnbeihilfe.

Arbeiten, um zu leben

Teures Wohnen - Studenten müssen im Schnitt etwa 350 Euro pro Monat dafür aufwenden - sei auch einer der Gründe, warum mittlerweile 84 Prozent neben dem Studium arbeiten, so Grabetz. Um das besser vereinbaren zu können, fordert sie die Einführung eines Teilzeitstudiums. Studierende müssten sich dann vor dem jeweiligen Semester entscheiden, ob sich ein Vollzeit-Studium ausgeht.

Teilzeitstudent sollen dann nur die Hälfte der ECTS-Punkte erbringen müssen, um Beihilfen nicht zu verlieren. Umgekehrt wäre dann auch die Höhe der Studienbeihilfe nur halb so hoch. Hochschulen müssten mit ihren Lehrangebot auf die neuen Umstände reagieren und die Anwesenheitspflicht reduzieren sowie mehr Lehrveranstaltungen am Abend und Online-Lehre anbieten.

Dass Studenten, denen Studienbeihilfe bewilligt wird, momentan im Schnitt nur 270 Euro ausbezahlt bekommen (der Höchstbetrag liegt bei 679 Euro), verschärfe deren Situation zusätzlich. Grabetz erneuerte daher die Forderung nach einer Erhöhung in Richtung des Niveaus der Mindestsicherung (in Wien aktuell 827,82 Euro). Zudem sollte die Altersgrenze für den Erhalt der Beihilfe fallen. Studienzeiten sollten auch als Pensionszeiten angerechnet werden.

Bessere soziale Absicherung

Insgesamt gehe es darum, Studenten sozial besser abzusichern und auch finanziell und sozial benachteiligten jungen Menschen und Studenten aus Drittstaaten ein leistbares Studium zu ermöglichen, so Grabetz. Dazu brauche es den VSStÖ in der ÖH "als treibende Kraft". Wenn es nach der Wahl um die Bildung einer Koalition geht, werde man "mit allen reden", erklärte Grabetz - außer dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS), schränkte ihre Vorgängerin als VSStÖ-Spitzenkandidatin, die aktuelle ÖH-Vorsitzende Julia Freidl, allerdings ein.

Derzeit verfügt der VSStÖ über zwölf Mandate in der 100-köpfigen ÖH-Bundesvertretung und stellt zusammen mit den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), den Fachschaftslisten (FLÖ) und der Fraktion Engagierter Studierender (FEST) die ÖH-Exekutive.

(APA/red, Bild APA)

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