Mädchen in 70 Prozent der Länder besser in der Schule

22. Januar 2015 - 16:31

In sieben von zehn Ländern liefern Mädchen in der Schule bessere Leistungen ab als Buben. Selbst in Staaten, in denen die Rechte der Frauen stark eingeschränkt sind, schneiden Mädchen besser ab, wie eine aktuelle Studie zeigt. Psychologen der Universitäten Glasgow und Missouri untersuchten für die Studie die Schulleistungen von 1,5 Millionen 15-Jährigen weltweit.

Sie stützten sich dabei auf PISA-Daten aus den Jahren 2000 bis 2010. Werden die Leistungen in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften zusammengefasst betrachtet, schneiden Buben laut der Studie in 70 Prozent der Länder schlechter ab als Mädchen. Lediglich in Kolumbien, Costa Rica und im indischen Staat Himachal Pradesh überflügeln sie die Mädchen.

Kein Zusammenhang mit Gleichberechtigung

Das Fazit der Forscher: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Unterschieden bei den Schulleistungen zwischen Buben und Mädchen und der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Gleichberechtigung in einem Land. Auch Länder mit einem hohen Maß an Gleichberechtigung hätten bei Schulleistungen noch immer einen Geschlechtergraben, schreiben die Psychologen.

Besonders groß sind die Unterschiede laut der im Magazin "Intelligence" veröffentlichten Studie paradoxerweise in einigen Ländern, in denen die Frauen stark benachteiligt sind: In Katar, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten beispielsweise seien die Schulleistungen der Mädchen deutlich besser als diejenigen der Buben.

Engagement allein reicht nicht aus

"Die Resultate der Studie zeigen, dass Engagement für mehr Gleichberechtigung alleine nicht ausreicht, um die Leistungsunterschiede bei der Bildung verschwinden zu lassen", wird Studienleiter Gijsbert Stoet von der Universität Glasgow zitiert.

Natürlich gebe es viele andere Gründe, um nach mehr Gleichstellung der Geschlechter zu streben, die in der Studie nicht berücksichtigt würden, schreiben die Forscher. Es sei wichtig, die Gleichberechtigung in der Schule zu fördern. Doch es müsse auch mehr getan werden, um zu verstehen, warum es diese Unterschiede gebe - und welche Maßnahmen dagegen getroffen werden könnten, fordern die Psychologen.

(APA/red, Bild APA)

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