FH Joanneum entwickelt Drohnen für zivile Einsätze

19. Januar 2011 - 16:56

Seit vier Jahren entwickelt ein Team des Studiengangs "Luftfahrt/Aviation"  der FH Joanneum unbemannte Flugzeuge, sogenannte Drohnen, für zivile Einsätze. Nun wurde die ersten Prototypen und Einsatzmöglichkeiten von Studiengangleitet Bruno Wiesler präsentiert. Die Drohnen sollen vor allem bei gefährlichen, schmutzigen oder lange dauernden Aufgaben eingesetzt werden.

Ein solches Flugzeug, dessen genaue Bezeichnung UAVS (unmanned aircraft vehicle system) ist, fliegt ohne Pilot, kann entweder automatisch über ein Programm gesteuert oder vom Boden aus über Funksignale bzw. über Satellitenfunk betrieben werden. Dass Drohnen nicht nur in militärischen sondern auch in zivilen Einsätzen verwendet werden kann beweist Wiesler mit ein paar Beispielen: Die Suche nach Lawinen-Verschütteten oder vermissten Bergsteigern bei Nacht und Nebel sei durch die Ausstattung mit Lawinensuchgeräten, Wärmbildkameras und optischer Ausrüstung denkbar, ebenso die Überwachung von Open-Air-Events, wo Hubschraubereinsätze teuer sind. Sie könnten Luftbilder von Sportevents wie Mountainbike-Rennen übertragen oder auch zur Beobachtung von Wildbewegungen eingesetzt werden. "Es wird noch Jahre dauern, bis die zivilen Drohnen in breiter Form praktisch anwendbar sind, das Spektrum potenzieller Einsatzgebiete ist jedoch jetzt schon groß", sagte Wiesler.

Und genau solche Geräte werden im langfristig angelegten Projekt "Joanneum Xperimental Platform jxp" entwickelt: Elektromotor und zusätzliche Solarzellen für den Betrieb, GPS-unterstützt in Leichtbauweise mit einem angepeilten Einstiegspreis in der Größe eines Mittelklasse-Pkw. "Mit den ersten flugfähigen Modell-Drohnen haben wir einen großen Meilenstein in der Entwicklung serienreifer ziviler Drohnen geschafft", resummierte Wiesler. Nun wird die erste Originaldrohne mit sieben Metern Spannweite und einem Gewicht unter 20 Kilo sowie einer Minimal-Fluggeschwindigkeit von 45 km/h konstruiert. Gearbeitet wird in im studiengangsübergreifendem Team, in das auch Elektroniker, Produktionstechniker und Designer integriert sind.

Technische Fertigkeiten sind aber nicht alles: "Pioniergeist ist auch im Bereich der Luftfahrtzertifizierung sowie in rechtlichen Fragen erforderlich, denn die unbemannten Luftfahrzeuge müssen sich letztlich ja auch in das bestehende Luftverkehrssystem einfügen", hielt Gerhard Lippitsch von der österreichischen Luftfahrtbehörde Austro Control fest, mit der das Projektteam eng zusammenarbeitet.

(Quelle: APA/red)

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