Fast die Hälfter aller Büroarbeitsplätze in Europa ohne natürliches Licht

23. Oktober 2014 - 9:08

42 Prozent der europaweit in Büros arbeitenden Menschen müssen an ihrem Arbeitsplatz ohne Sonnenlicht auskommen. Mehr als die Hälfte der Arbeitsstätten hat keinen Zugang zu Grünflächen, sieben Prozent der Mitarbeiter haben keine Fenstersicht. Dabei hätten Büros "ohne Bezug zur Natur" einen negativen Einfluss auf die Gesundheit, besagt eine nun veröffentlichte Erhebung.

Spanien weist demnach mit 15 Prozent den größten Anteil an Personal in Büroräumen ohne Fenster auf. Dort fänden sich auch die meisten Mitarbeiter, die sich gestresst fühlen, geht aus der Erhebung hervor, die ein Hersteller für textile modulare Bodenbeläge (Interface) in Auftrag gegeben hat. Die Daten stützen sich auf die Angaben von 3.600 Beschäftigten u.a. in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Dänemark und Schweden, Österreich war nicht dabei.

Natürliche Elemente wirken positiv

Europäische Büroangestellte, die in einer Arbeitsumgebung "mit natürlichen Elementen" tätig sind, fühlten sich um 13 Prozent wohler und seien um acht Prozent produktiver als Kollegen, bei denen das nicht der Fall ist, ergab die vom britischen Organisationspsychologen Cary Cooper geleitete Befragung. In Deutschland und Dänemark müssten die wenigsten Mitarbeiter auf Fenster und Tageslicht verzichten (zwei bzw. drei Prozent). Diese beiden Länder weisen laut den Daten auch die zufriedensten Beschäftigten auf.

Der sogenannte Human Spaces Report hat weiters ergeben, dass fast zwei Drittel der europäischen Büroangestellten in einem zentral gelegenen städtischen Umfeld arbeiten und sich durchschnittlich 34 Stunden pro Woche im Büro aufhalten. 40 Prozent schätzen sich selbst am produktivsten ein, wenn sie in einem Einzelbüro arbeiten, 31 Prozent bevorzugen ein Großraumbüro.

Fünf Dinge, die am häufigsten als "natürliche Elemente" genannt wurden, die an keinem Arbeitsplatz fehlen sollten, sind natürliches Tageslicht, eine ruhige Umgebung, der Blick aufs Wasser, echte Grünpflanzen und kräftige bzw. bunte Farben. "Es ist kein Zufall, dass besonders fortschrittliche Unternehmen heute eine neue Sicht auf die Gestaltung von Arbeitsplätzen haben und Umgebungen schaffen, die Mitarbeiter dazu anregen, sich zu entfalten, zusammenzuarbeiten und kreativ zu sein. Mit der Natur und der Außenwelt verbunden zu sein, spielt dabei eine wichtige Rolle. Dieser Ansatz nennt sich biophilic design", sagte Cooper.

(APA/red)

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