Engl: Verschlechterung in Times Uni-Ranking ist Ergebnis der Unterfinanzierung

2. Oktober 2014 - 10:11

Der Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, sieht die Platzierung seiner Uni im jüngsten "Times Higher Education World University Ranking" als Ergebnis langjähriger Unterfinanzierung. "Ein paar Plätze auf oder ab sind nicht das Problem", so Engl zur APA. "Aber wenn man den langjährigen Durchschnitt der Ergebnisse ansieht, ist das bedenklich. Wir verlieren ohne Zusatzinvestitionen an Boden."


Engl: "Sieht man, wer an uns vorbeizieht, weiß man, wo Problem liegt"

Die Uni Wien ist zwar nach wie vor die einzige österreichische Uni unter den Top 200. Nach Platz 139 im Jahr 2011 ist die Uni Wien aber jedes Jahr weiter zurückgefallen und liegt heuer auf Rang 182.

"Wenn man sieht, wer an uns vorbeizieht, weiß man, wo das Problem liegt", so Engl. "Heuer haben uns die türkischen Unis überholt: Die werden seit einiger Zeit stark finanziert und entwickeln sich wirklich gut. Das sagt uns nicht nur das Ranking, das ist wirklich so." Auch der Sprung der Uni München von Platz 55 auf 29 überrasche ihn nicht: "Dieses Ergebnis ist der Erfolg jahrelanger Investitionen etwa durch die Exzellenzinitiativen des Bundes bzw. Mittel des Landes Bayern."

Rankings zeigen Tendenzen auf

Ranking-Ergebnisse selber seien nicht das Ziel der Uni Wien: "Aber sie sind ein Anzeichen für eine Entwicklung", so Engl. Zwar kenne er die genauen Indikatoren für dieses Jahr noch nicht. Aber in der Forschung sei die Uni Wien höchst konkurrenzfähig - in den Rankings der vergangenen Jahre hätten vielmehr die schlechten Betreuungsverhältnisse die Ergebnisse nach unten gedrückt. "Unsere Budgetzahlen halten mit der Steigerung der Studentenzahlen nicht mit - und das seit Jahren."

"Die Betreuungsverhältnisse bei uns sind deutlich schlechter als an den Unis München oder Zürich. Das sieht man auch ohne Rankings", meinte Engl. "Wir haben einfach eine Unterfinanzierung." Ziel der Unis sei auch nicht unbedingt eine Rankingverbesserung, sondern eine Verbesserung der Betreuungsrelationen und der Forschungsinfrastruktur.

Langfristige Investitionen notwendig

Für eine Trendumkehr sei einfach mehr Geld pro Studierendem - "mit der Betonung auf mehr Geld" - nötig, betonte Engl. Die Regierung habe mit dem Ziel einer Quote von zwei Prozent des BIP für den tertiären Sektor das richtige Ziel ausgegeben: "Man braucht das nur einzuhalten." Dann seien viele Probleme gelöst. Auf eine schnelle Verbesserung in Rankings dürfe man aber nicht hoffen: "Diese Prozesse wirken nicht unmittelbar, man macht nicht gleich im nächsten Jahr Riesensprünge. An der Uni München wird seit zehn Jahren investiert - und jetzt sieht man die Ergebnisse."

(APA/red, Bild APA)

 

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