Bildungsministerin will neue MIttelvergabe über Sozialindex erproben

21. September 2014 - 17:30

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) will mit den Ländern an mehreren Schulen eine neue Mittelvergabe über einen Sozialindex erproben. "Ich kann mir Pilot-Standorte vorstellen, wo wir - zuerst begrenzt auf einen Schultyp, z.B. die Volksschule - die Indexbasierung umsetzen. Das kann eine Stadt, ein Teil eines Bundeslandes oder ein ganzes Bundesland sein", so die Ministerin.

Im Ministerium sei bereits eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung des Soziologen Johann Bacher (Uni Linz) eingerichtet worden, betonte Heinisch-Hosek in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Diese habe auch schon getagt. Erste Inputs der Experten sollen beim nächsten Termin der Ministerin mit Vertretern der Bundesländer am 1. Oktober diskutiert werden. "Ich möchte die Länder einladen, gemeinsam den einen oder anderen Modellstandort zu definieren und die entsprechenden Ressourcen gemeinsam neu zu verteilen."

Die Arbeitsgruppe soll etwa klären, welche Ressourcen von einem Sozialindex betroffen sein werden (etwa Personal, Unterstützungsleistungen wie Sozialarbeiter oder Psychologen, finanzielle Mittel) bzw. nach welchen Kriterien die Finanzierung erfolgt. Ein solcher Index soll sicherstellen, dass Schulen etwa mit einem hohen Anteil an Kindern mit anderer Umgangssprache als Deutsch bzw. Eltern mit niedrigem Bildungsstand, beruflicher Position oder Migrationshintergrund mehr Mittel erhalten.

Basisressourcen für Index 100

Bacher hat im Vorjahr bereits ein erstes Beispiel für ein solches Modell vorgelegt: Demnach würde etwa eine Schule mit dem Index 100 die Basisressourcen erhalten. Weisen alle Schüler eine Benachteiligung in allen vier Faktoren (Bildungsstand, Beruf, Migrationshintergrund der Eltern sowie Umgangssprache daheim) auf, würde die Schule beispielsweise um 100 Prozent mehr Mittel erhalten, eine Benachteiligung aller Schüler in einem Faktor würde 25 Prozent mehr bringen usw.

Derzeit werden im Pflichtschulbereich die Lehrerstellen primär über eine Verhältniszahl von Lehrern pro Schüler vergeben. Dazu gibt es noch Zuschläge etwa für Kleinschulen oder die Förderung von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache.

(APA/red, Bild APA/Hochmuth)

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