Neuer Bundesschulsprecher Faymann will Änderungen bei modularer Oberstufe

17. September 2014 - 10:41

Der neue Bundesschulsprecher Lukas Faymann spricht sich für Änderungen bei der modularen Oberstufe aus. Diese sollte viel stärker als derzeit vorgesehen aus Wahlmodulen bestehen, sagte Faymann von der VP-nahen Schülerunion bei einer Pressekonferenz. So müssten Schüler nicht bis zur Matura Fächer besuchen, die sie für ihre Studien- bzw. Jobinteressen gar nicht brauchen.

Faymann war am 14. September von der Bundesschülervertretung (BSV) zum neuen Bundesschulsprecher für das Schuljahr 2014/15 gewählt worden. Der 17-jährige Burgenländer besucht das BRG Oberpullendorf und folgt auf Angi Groß, die ebenfalls von der Schülerunion kommt.

Das derzeitige Modulsystem in der Oberstufe, mit dem bis 2017/18 alle AHS-Oberstufen und berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) ab der zehnten Schulstufe auf ein Kurssystem umgestellt werden, hält Faymann für nicht ausreichend: "Das bringt eigentlich nur eine Semestrierung des Schuljahrs. Für uns würde eine Individualisierung weiter gehen."

Anstatt weiter die gleichen Fächer eben nur in Semester-Modulen absolvieren zu müssen, schwebt ihm ein Stundenplan vor, der neben verpflichtenden "Basismodulen" für die Grundkompetenzen hauptsächlich aus Wahlmodulen besteht. So könnten Schüler Fächer, von denen sie bereits wissen, dass sie sie in einem späteren Studium oder Job sicher nicht brauchen, abwählen. Die damit gewonnene Unterrichtszeit könnten sie in ihre individuellen Stärken investieren. Zu diesem Thema startet die BSV daher eine Umfrage unter Schülern.

Plädoyer für "SchülerInnenparlamente"

Außerdem will sich Faymann für die gesetzliche Verankerung von "SchülerInnenparlamenten" einsetzen. Diese soll es auf drei Ebenen geben: Auf Bundesebene würden sämtliche Schulsprecher bzw. deren Stellvertreter einen Sitz haben, auf Landesebene die Schülervertreter des jeweiligen Landes und auf Schulebene alle interessierten Schüler. In den Parlamenten sollen Anträge formuliert, diskutiert und abgestimmt werden, die dann der Politik vorgelegt werden.

Mehr Mitspracherechte soll es auch für die Schulpartner geben. Einerseits sollen die Schulgemeinschaftsausschüsse (SGA) an den Schulstandorten gestärkt werden und etwa Eltern und Schüler auch bei der Bestellung von Lehrern mitreden dürfen. Außerdem sollen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene SGA gesetzlich verankert werden. Die Landes-SGA sollten außerdem auch Aufgaben der bisherigen Landesschulratskollegien übernehmen.

(APA/red, Bild APA/Neubauer)

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