Med-Fakultät Linz will "Potenziale quer durch OÖ abholen"

1. August 2014 - 15:27

Die künftige Medizinische Fakultät der Linzer Johannes Kepler Universität will laut Projektleiter Professor Meinhard Lukas "Potenziale quer durch Oberösterreich abholen": Neben 26 Abteilungen mit Primaren und 24 Uni-Kliniken sind "eine Handvoll" Forschungsinstitute vorgesehen, in denen Ärzte aller Spitäler des Bundeslandes Mitglied werden können, hieß es in einem Hintergrundgespräch.

"Da wird es keine Hierarchien geben", so Lukas zur geplanten Aufgabenverteilung zwischen der Fakultät und dem Kepler-Klinikum, in dem das AKH Linz, die Landes-Frauen- und Kinderklinik sowie die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg mit derzeit insgesamt 50 Abteilungen zusammengefasst werden. Eines dürfe nicht passieren: dass jene Personen, die nicht in den Uni-Kliniken, sondern in anderen Bereichen tätig sind, demotiviert werden. Ein eigenes Zentrum für Medizinische Forschung soll unterstützend wirken, als Schwerpunkte nannte Lukas die klinische Alters- und die Versorgungsforschung. Für diesen Bereich sei auch eine Professur vorstellbar, in Summe sind bis 2018 mehr als zehn vorgesehen. Im Vollausbau soll es 24 klinische und acht nicht-klinische Professuren geben.

Berufungsverfahren starten im Herbst

Die ersten Berufungsverfahren starten kommenden Herbst, zu diesem Zeitpunkt werden auch die ersten 60 Personen in Kooperation mit der Universität Graz zu studieren beginnen. Im Vollausbau im Jahr 2028 rechnet man mit 1.800 Studierenden. Ab dann sollen Wissenschaftsmittel von jährlich 60 Millionen Euro an die Fakultät fließen. Das sei in etwa die Hälfte dessen, was man in Linz aktuell an Budget habe, erklärte Lukas. Es gebe laufend Gespräch über zusätzliche Forschungsförderungsmittel.

Den Dialog mit der Ärzteschaft bezeichnete Rektor Richard Hagelauer als "ganz, ganz wichtig". Diese Woche fand die erste breit angelegte Veranstaltung zum Projekt statt, die drei Tage gedauert hat und an der knapp 400 Mediziner der betroffenen drei Krankenhäuser teilgenommen haben. Sie hätten sehr präzise Fragen gestellt, was auf ein großes Interesse hindeute, berichtete Lukas. Zum Teil sei es "durchaus heftig zur Sache gegangen", die Ärzte hätten ihre Bedenken klar auf den Tisch gelegt. Er habe das Gefühl, auf dem Weg, eine Vertrauensbasis zu schaffen, einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein, so der Projektleiter. Derartige Gesprächsrunden sollen laut Hagelauer künftig vierteljährlich stattfinden.

(APA/red, Bild APA/JAE)

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