Bundeshymnen-Wettbewerb: Musik-Unis reagieren mit Zurückhaltung

23. Juli 2014 - 7:34

Zurückhaltend haben die Musikuniversitäten auf den Vorstoß von VP-Volksanwältin Gertrude Brinek reagiert, einen Wettbewerb für eine neue Bundeshymne zu starten. Während etwa das Mozarteum zuerst einmal eine Debatte fordert, ob es überhaupt den Wunsch nach einer modernen Hymne gibt, sieht man sich an der Kunstuni Graz mangels Fachbereich für Textgestaltung nicht zur Hymnen-Neugestaltung berufen.

"Eine Hymne ist ein gewachsenes Kulturgut, da kann man nicht einfach sagen: Jetzt machen wir eine neue", betonte Mozarteum-Rektor Reinhart von Gutzeit auf APA-Nachfrage. "Da muss es davor eine breite Meinungsbildung geben, die in diese Richtung geht." Wäre dies der Fall, könne er sich gut eine Beteiligung des Mozarteums an diesem Prozess vorstellen. "Aber wir sind sicher nicht diejenigen, die diesen Ball jetzt mit Energie aufnehmen und weiterspielen", so der gebürtige Deutsche. In den vielen Jahren, die er in Linz gelebt hat, habe er außerdem den Eindruck gewonnen, dass die Landeshymne emotional wichtiger sei als die Bundeshymne.


Hymne ist ein "gewachsenes Kulturgut"

An der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst zeigt man sich vorsichtig offen für das Experiment: "Wenn es aus der Politik eine Entscheidung gibt, wären wir bereit, an einer sinnvollen Kriterienerarbeitung für die Erstellung einer neuen Hymne mitzuarbeiten", so Andrea Kleibel, Vizerektorin für Außenbeziehung, zur APA. Auch am Konservatorium Wien ist man, wie es aus dem Rektorat der Privatuniversität heißt, "grundsätzlich an einer Beteiligung interessiert". Die tatsächliche Entscheidung hänge allerdings von den konkreten Wettbewerbsregeln ab.

An der Uni für Musik und darstellende Kunst in Graz (KUG) fühlt man sich vorerst gar nicht zuständig: "Wir sehen die in der letzten Zeit aufflammende Diskussion als eine, die sich hauptsächlich um die Textierung der Hymne dreht, die musikalische Gestalt stand bis dato außer Frage. Als Universität mit dem Schwerpunkt Musik und Darstellende Kunst, aber keinem Fachbereich für Creative Writing, sieht sich die KUG daher in dieser Diskussion nicht gefordert", lässt Vizerektorin Barbara Simandl in einer Stellungnahme ausrichten. Von der Bruckner Privatuniversität Linz gab es vorerst keine Stellungnahme (APA/red, Bild APA/Techt)

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