iMoox: Ausbau für Online-Lernplattform der Grazer Universitäten

30. Mai 2014 - 14:14

Unter dem Titel "iMooX" und mit dem Ziel, Bildung auf wissenschaftlich fundiertem Niveau möglichst breit anzubieten, haben die beiden größten steirischen Unis in März ihre Plattform für Massive Open Online Courses (MOOC) gestartet. Die ersten drei Kurse wurden laut Organisatoren inzwischen von 1.500 Teilnehmern online besucht, 80 haben ein Zertifikat bekommen. Für Herbst sind neue Kurse in Arbeit.

"Lernen im Netz und mit dem Netz", "Aha-Erlebnisse aus der Experimentalphysik" und "Stoßmechanik" lauten die ersten kostenlos zugänglichen Online-Kurse, die über die erste österreichische MOOC-Plattform angeboten wurden. Rund 2.000 Personen haben sich registriert, an die 1.500 dann auch tatsächlich die Kurse besucht, schilderte Michael Kopp, Leiter der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer der Uni Graz, im Gespräch mit der APA.

Austausch über Online-Foren

Im jeweils ersten Durchgang der durchschnittlich achtwöchigen Kurse können sich die "iMoox"-Teilnehmer in begleitenden Online-Foren mit dem Lehrenden austauschen. Danach wechselt der Kurs in den unbetreuten Status, weil sonst der Aufwand von den Unis personell nicht bewältigbar wäre. Sämtliche Inhalte bleiben jedoch frei zugänglich und auch die Kursmaterialien können weiter heruntergeladen und verwendet werden, so Kopp.

Für eine Teilnahmebestätigung müssen 75 Prozent der im Kurs vorkommenden "Quizfragen" richtig beantwortet werden. Das haben bisher 80 Teilnehmer geschafft, unter ihnen auch 40 reguläre Studierende der Uni Graz, da der Kurs "Lernen im Netz" gleichzeitig auch als Lehrveranstaltung angeboten wurde. Mit über 800 Teilnehmern hat dieser Kurs die bisher meisten Interessenten angezogen. "Neben Kolleginnen und Kollegen aus den Hochschulen haben wir damit auch ganz viele Lehrerinnen und Lehrer erreicht", so Kopp, der den Kurs konzipiert hat. In den Vorstellungsrunden habe sich gezeigt, dass auch "Frauen 30 plus, berufstätig und mit Betreuungspflichten bzw. Wiedereinsteigerinnen" häufige Userinnen waren. "Das verifiziert, dass wir mit unserem Ansatz auf dem richtigen Weg sind und mit unseren Angeboten im Sinne von Lifelong Learning eine wichtige Aufgabe der Hochschulen wahrnehmen", meint Kopp.

Niederschwelliger Experimentalphysik-MOOC

Viel positives Feedback habe es für den laut Kopp "sehr, sehr niederschwelligen" Experimentalphysik-MOOC gegeben. Hier hätten die Teilnehmer "klar kommuniziert, dass sie mehr davon" haben wollen. Im "Forum" wurden allerdings auch "Unterschiede zwischen behandelten Themen und Fragen" beklagt, ebenso wie der etwas uninspiriert wirkende Schnitt der Videos. Die Evaluierung laufe noch - erste Ergebnisse, "wie das typische Lernverhalten in einem MOOC aussieht, wie Lernintensität und das Bestehen eines Quiz zusammenhängen oder welche Kursfaktoren die Teilnahme fördern bzw. hemmen", werde es im Herbst geben, so Kopp. Ebenso wie weitere Kurse, die u.a. Alltagsphänomene physikalisch erklären, zu "Soziale Medien und Schule" (Zielgruppen: Eltern, Schüler, Lehrer) sowie "Gratis Online Lernen".

Die Unterstützung durch den Zukunftsfonds Steiermark endet Anfang 2015. Daher arbeite man intensiv an Modellen, um die Plattform auch weiter betreiben zu können. Eine Möglichkeit sieht Kopp im Sponsoring. "Generell sind wir hier zuversichtlich, auch wenn klar ist, dass einen Teil der Kosten in nächster Zeit wohl auch die beteiligten Universitäten - also die Universität Graz und die Technische Universität Graz - tragen müssen", so Kopp.

(APA/red)
 

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