EU-Uni-Ranking: Ö-Unis bei Forschung gut, bei Lehre eher schlecht - FHs besser

14. Mai 2014 - 7:55

Die österreichischen Universitäten sind im Forschungsbereich tendenziell gut aufgestellt, schneiden aber in der Lehre eher schlecht ab. Das zeigt das neue, von der EU finanzierte Hochschulranking "U-Multirank", das erstmals präsentiert wurde.

Insgesamt wurden die Leistungen von 850 Hochschulen weltweit in fünf Teilbereichen verglichen: Forschung, Lehre, Wissenstransfer, internationale Orientierung und regionales Engagement. Dafür wurden 31 Indikatoren im Schulnotensystem herangezogen.

Aus Österreich waren die Unis Wien, Graz, Innsbruck und Linz, die Medizin-Unis Wien und Innsbruck sowie die beiden Technischen Universitäten (TU) Wien und Graz, die Wirtschaftsuniversität (WU) und die Universität für Bodenkultur (Boku), die private Modul University und drei Fachhochschulen (IMC Krems, Wr. Neustadt, Kärnten) mit dabei. Jede davon erreichte dabei auf irgendeinem Indikator die Höchstnote, umgekehrt gab es auch schlechte Bewertungen.

FHs schneiden bei Lehre besser ab

Vor allem im Bereich der Lehr-Indikatoren erzielten die österreichischen Unis bestenfalls mittelmäßige Werte, vor allem die Uni Graz, die Boku und die TU Wien erreichten meist nur "Genügend". Die Fachhochschulen schnitten hier wesentlich besser ab, vor allem Krems und Wiener Neustadt landeten oft in der Spitzengruppe.

In der Forschung wurde vor allem die Uni Innsbruck gut bewertet, auch die Uni Wien und die Medizin-Uni Wien erreichten teils gute Ergebnisse. Eher schwache Resultate in diesem Bereich lieferten die WU und die Uni Linz.

Beim Wissenstransfer punkteten vor allem die beiden TU und die beiden Medizin-Unis, schlecht schnitt die WU ab. Bei der internationalen Ausrichtung konnten praktisch alle heimischen Hochschulen punkten, bei der regionalen Verankerung vor allem die WU.

Mit dem unter Federführung des Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) in den Niederlanden und des deutschen CHE Centrum für Hochschulentwicklung konzipierten U-Multirank soll ein neues, differenzierteres Kapitel bei Hochschulrankings aufgeschlagen werden: Verglichen werden die Hochschulen dabei "multidimensional", also in den verschiedenen Leistungsbereichen: Dadurch soll man jene Aspekte vergleichen können, die am meisten interessieren.

Daher wird auch kein "Gesamtwert" über einzelne Indikatoren hinweg errechnet und keine "beste Hochschule" oder die "besten 100 Hochschulen" gekürt. Die Daten stammen von den Hochschulen, aus internationalen bibliometrischen und Patentdatenbanken sowie aus einer Befragung von mehr als 60.000 Studenten.

Auch vordefinierte Rankings verfügbar

62 Prozent der verglichenen Hochschulen sind aus Europa, 17 Prozent aus Nordamerika, 14 Prozent aus Asien und sieben Prozent aus dem Rest der Welt. Über das personalisierbare Ranking hinaus werden drei vordefinierte Rankings veröffentlicht, die ein spezifisches Hochschulprofil im Hinblick auf bestimmte Aspekte vergleichen: bezüglich der Forschungsleistungen, der Interaktion mit der Wirtschaft sowie fachbezogen in der Lehre innerhalb der Betriebswirtschaft.

Insgesamt sind mehr als 95 Prozent der Hochschulen in einem der Indikatoren in der Spitzengruppe platziert. Umgekehrt weisen nur zwölf Prozent der Hochschulen einen "Einser" in mehr als zehn Indikatoren auf. In Österreich sind das die TU Wien und Graz, die Boku (alle je 13), die Uni Innsbruck (12) und die Uni Wien (11). 2014 wurde neben der Gesamtleistung der Uni auch die Leistung in den Fächern Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik, Physik und Betriebswirtschaft verglichen. 2015 kommen Psychologie, Informatik und Medizin dazu.

Weiterführend:
http://www.umultirank.org

(APA/red)

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