Erstmals Stammzellen aus Hautzellen von Erwachsenen geklont

22. April 2014 - 17:27

Erstmals haben Forscher in den USA eigenen Angaben zufolge durch ein Klonverfahren aus Hautzellen von Erwachsenen embryonale Stammzellen erzeugt. Die Ergebnisse seien ein großer Fortschritt bei dem Bemühen, durch geklonte Stammzellen neue Behandlungsmethoden für diverse Krankheiten zu entwickeln, so die Autoren der Studie, die auf der Website der Fachzeitschrift "Cell Stem Cell" veröffentlicht wurde.


Umstrittenes therapeutisches Klonen könnte Ethikdebatte neu aufflammen lassen

Die Forschungsarbeit dürfte die Debatte um das therapeutische Klonen neu aufflackern lassen. Das Forscherteam um Robert Lanza von der im US-Bundesstaat Massachusetts ansässigen Firma Advanced Cell Technology entfernte das Erbmaterial aus einer Eizelle und ersetzte es mit der DNA einer erwachsenen Hautzelle. Anschließend setzten sie mit einem Stromstoß die Zellteilung in Gang. Die daraus entstandenen Stammzellen waren genetisch identisch mit dem Spender der Hautzelle.

"Therapeutisches Klonen"

Wissenschaftler im US-Bundesstaat Oregon hatten das Verfahren im vergangenen Jahr bereits erfolgreich mit Hautzellen eines Säuglings angewendet. Nun gelang das Klonen auch mit den Zellen eines 35-Jährigen und eines 75-Jährigen. Das "Reprogrammieren" von Eizellen sei im Fall von Erwachsenen schwieriger, schrieben die Autoren um Lanza. Der Grund dafür sei vermutlich, dass die Zellen von Erwachsenen weiter vom "pluripotenten Status" entfernt seien, von dem sie sich in viele verschiedene Zellarten weiterentwickeln können.

Diese "Alleskönner"-Fähigkeit von embryonalen Stammzellen liegt der Idee des therapeutischen Klonens zu Grunde. Forscher hoffen, durch das Nachzüchten von Zellen und Gewebe eines Tages Krankheiten wie Parkinson, Querschnittslähmung oder auch Herzleiden besiegen oder zumindest lindern zu können. Die Stammzellforschung ist aber ethisch hoch umstritten. Die Gegner des Verfahrens kritisieren, dass Embryos zu biologischem Material degradiert und vernichtet werden (APA/red, Bild APA).

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