Montanuni Leoben mit neuem Studium "Recyclingtechnik "

8. April 2014 - 17:56

Die Montanuniversität Leoben führt mit "Recyclingtechnik" im kommenden Herbst eine neue Studienrichtung auf Bachelor- und Masterebene ein. Inhaltlich umfasst die Ausbildung Aspekte des gesamten Produktlebenszyklus - vom recyclingfreundlichen Designkonzept bis zu den Technologien der stofflichen Wiederverwertung -, hieß es im Pressegespräch in Graz.


Antrekowitsch, Eichlseder, Krautzer und Kaufmann (v.l.) © Montanuniversität Leoben

Schon seit rund zwei Jahrzehnten wird in Leoben die Studienrichtung "Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling" mit rund 50 bis 70 Studienanfängern jährlich angeboten. Für den speziellen Bereich der Wiederverwertung wird nun eine eigene Studienmöglichkeit mit Bachelorabschluss (sieben Semester) und Masterabschluss (weitere drei Semester) geschaffen. Rektor Wilfried Eichlseder rechnet mit jährlich 50 bis 100 Anfängern jährlich.

"Europa exportiert seinen Elektronikschrott nach West-Afrika, wo die Aufbearbeitung unter sehr problematischen Bedingungen stattfindet. Wir müssen entsprechende Recyclingtechnologien schaffen, damit wir die Materialien, die wir so dringend benötigen, selbst wiedergewinnen können", betonte Studiengangsbeauftragter Helmut Antrekowitsch, die Notwendigkeit des neuen Studiums. Die technischen Grundlagen der Wiederverwertung von Wertstoffen und Aufbereitung industrieller Reststoffe, betriebswirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen bilden die Säulen des Bachelorstudiums. Im Masterabschnitt können sich die Studierenden in den Bereichen Metallrecycling, Landfill and Urban Mining, Aufbereitung sekundärer Rohstoffe sowie Recyclinggerechte Werkstoffe und Konstruktion spezialisieren, so Antrekowitsch.

"Die Abhängigkeit von den internationalen Rohstoffmärkten lähmt die Wirtschaft in der westlichen Welt", meinte Thomas Krautzer von der Industriellenvereinigung Steiermark. Es sei unerlässlich, verstärkt Know-how in Bereich der Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe aufzubauen: "Die Europäer müssen hier ihre strategische Kompetenz zurückgewinnen." Helmut Kaufmann, Technikvorstand der Austria Metall (AMAG), illustrierte eine Lücke in der Rohstoffsicherung anhand des Beispiels Schrott. Hier seien 2012 rund eine Mio. Tonnen Aluminiumschrott nach v.a. China und Indien exportiert worden, anstatt ihn innerhalb der EU selbst aufzubereiten und für die eigene Aluminiumproduktion einzusetzen.

Das Studium wird in Kürze in Studium.at integriert.

(APA/red, Bild APA/Montanuni Leoben)

 

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