Neue ÖH-Initiative für offenen Hochschulzugang

11. Oktober 2012 - 21:42

Mit einer neuen "Initiative für einen offenen Hochschulzugang" ( http://www.lasstunsstudieren.at ) kämpfen unter anderem die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) und die Bundesjugendvertretung gegen Zugangsbeschränkungen an den Unis. Damit solle eine "Plattform für eine kritische Gegenöffentlichkeit" geschaffen werden, betonte ÖH-Vorsitzender Martin Schott (Fachschaftslisten, FLÖ) bei einer Pressekonferenz. Man wolle zeigen, "dass eine breite Öffentlichkeit nicht zufrieden ist mit der derzeitigen Entwicklung" an den Hochschulen.

Die Regierung habe sich 2010 in ihrer "Europa 2020 Strategie" zwar das Ziel gesetzt, den Anteil der 30- bis 34-Jährigen mit Hochschulabschluss bis 2020 auf 38 Prozent praktisch zu verdoppeln, meinte Schott. In der Realität finde aber die gegenteilige Entwicklung statt. Schon seit Jahren werde im Bereich der Schulen und Hochschulen gekürzt, gespart und gestrichen. Statt Bildungsbarrieren abzubauen, würden die Studierenden mit immer neuen Hürden konfrontiert. Als Beispiele nannte Schott die Streichung der Familienbeihilfe ab 24 Jahren, die Einführung der Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP), die autonomen Studiengebühren und die Einführung der Neuen Mittelschule (NMS) statt der Gesamtschule.

Bildung als Menschenrecht

Anstoß für die Gründung der Initiative war die bevorstehende Einigung der Koalitionsparteien auf neue Zugangsbeschränkungen an den Unis im Zuge eines Testlaufs zur Studienplatzfinanzierung. Das Recht auf Bildung müsse aber ein für jeden zugängliches Menschenrecht sein, betonte die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung, Johanna Zauner. Derzeit entscheide bereits sehr früh die soziale Herkunft über den Hochschulzugang. "Wir fordern deshalb einen kostenlosen, freien und offenen Hochschulzugang auf allen Ebenen, also vom Bachelor bis zum Doktorat."

Fehlende finanzielle Mittel dürften kein Argument sein, meinte Alexandra Strickner von der globalisierungskritischen Plattform Attac. Unter anderem forderte sie eine Vermögenssteuer ab einem Freibetrag von 500.000 Euro Nettovermögen sowie eine neue Erbschaftssteuer. Wenn man bei der Vermögensverteilung ansetze, gebe es keine Probleme, die entsprechenden Mittel für Hochschulen und andere Bildungsbereiche bereitzustellen - auch ohne Zugangsbeschränkungen.

Der Initiative angeschlossen haben sich unter anderem die Grünen, die SP-nahe Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS), die Muslimische Jugend, die Österreichische Plattform für Alleinerziehende, die Kommunistische Jugend, der Mieterschutzverband und das Netzwerk Kinderrechte. Unterstützt wird sie derzeit unter anderem vom Soziologen Paul Kellermann und dem Schauspieler und Musiker Manuel Rubey (APA/red, Bild APA).

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